Am 12. und 13. März fanden die diesjährigen Chemnitzer Linux-Tage virtuell als Online-Veranstaltung statt. Die aktuelle Lage ließ ein Vor-Ort-Treffen der Linux- und Open-Source-Freunde weiterhin nicht zu. Trotzdem waren persönliche Begegnungen für das Pflegen von Kontakten und dem Austausch von Informationen möglich. Und zwar im virtuellen Hörsaalgebäude der TU Chemnitz.
Das Vortragsprogramm umfaßte wieder viele interessante Vorträge aus den Bereichen Linux und Open-Source. Fast alle Vorträge sind Online noch verfügbar. In den Workshops konnte jeder am Veranstaltungswochenende selbst aktiv werden. Im Ausstellungsbereich stellten sich Projekte, Teams, Vereine und Firmen rund um das Thema Open Source vor.
Ich fand den Vortrag „Analog Computing“ von Bernd Ulmann besonders interessant. Er beschrieb die Probleme mit Digitalrechnern, wie hoher Leistungsverbrauch, Energiebedarf steigt qudratisch mit der Taktfrequenz, Strukturen können nicht beliebig verkleinert werden, nur ein kleiner Teil der Chipfläche hat mit der CPU zu tun. Digitale Supercomputer haben inzwischen eine gewaltige Stromaufnahme, z. B. Fugaku RIKEN 30 Megawatt. Das zentrale Problem ist die Kühlung, d. h. die Abführung der enormen Verlustwärme.
Im Gegensatz zum Digitalrechner verbraucht der analoge Computer „Menschliches Gehirn“ nur 25 Watt. Im Analogrechner werden die Werte als Spannungen und Ströme dargestellt. Sie sind energieeffizient und passen gut in die reale Welt. Eine Datenumwandlung ist nicht notwendig. Nachteilig sind die begrenzte Präzision (3 … 4 Dezimalstellen) und die aufwendige und unflexible Programmierbarbeit.